„Frühe Hilfen“ sollen Kind und junge Familie darin unterstützen, den Alltag mit sicherem Gespühr für sich und das Baby selbstbewusst zu bewältigen. Sie sollen helfen, dass Eltern mit ihren Kindern eine sichere Bindung und stabile Beziehung eingehen können. Erziehungskompetenz soll gestärkt werden und Unterstützung gegeben werden im feinfühligen und intuitiv sicheren Umgang mit dem Säugling, auch wenn dieser nicht „pflegeleicht“ ist und mit Regulations- und Anpassungsstörungen zu kämpfen hat. In diesem Fall sollen frühe Hilfen für unerfahrene, unsichere Eltern Übersetzungshilfe und lebenspraktische Unterstützung sein.
"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte,
solange es ein unglückliches Kind auf Erden gibt."
(Albert Einstein)
Mary Ainsworth, die vor vielen Jahren den Begriff der frühen Hilfen geprägt hat, beschreibt wie wichtig es ist, kindliche Signale zu sehen (Baby-Lesen), angemessen zu interpretieren und prombt mit elterlicher Feinfühligkeit zu reagieren, damit Babys, die ja in absoluter Abhängigkeit von uns Erwachsenen leben, sich angenommen und sicher fühlen für einen optimalen Start in ihr Leben.
Wenn Sie immer wieder ratlos vor Ihrem Kind stehen, die Botschaften ihres Kindes nicht verstehen und einordnen können und nicht sicher reagieren können, dann scheuen Sie sich nicht Unterstützung und „Übersetzungshilfe“ auch im Bereich der Heilpädagogik zu beanspruchen. (Die Hilfen sind kostenlos, einkommensunabhängig und wohnortnah zu erhalten – auch Hausbesuche)
Ist das Kind im Alter zwischen zwei und etwa sechs Jahren alt und fordert Sie bis an Ihre Grenzen, kann eine weitere Hilfe, die „Frühförderung“ genannt wird, beantragt werden. Auch diese Hilfe ist für Sie mit wenig Bürokratie kostenfrei zu erhalten. Wenn Ihr Kind nicht gut hört, wenig spricht, nicht spielen mag, überaus ängstlich ist und sich im Umgang mit anderen schwertut, holen Sie sich Anregung und Begleitung für den Alltag mit einem Kleinkind.
Das Kind mit seiner einzigartigen Gesamt-Persönlichkeit und die Eltern mit ihren Zweifeln und Nöten stehen im Mittelpunkt der heilpädagogischen Bemühungen.
Heilpädagogische Frühförderung ist im Spiel und ohne jegliche Zwänge für alle Beteiligten, ein ganzheitliches Hilfsangebot, das Ihr Kind da abholt wo es steht, das das nutzt was Ihr Kind schon kann und ihm in allen Entwicklungsbereichen, da wo es nötig ist, Unterstützung gibt. (Sozial-emotional, Körpergeschicklichkeit, Sprache, Sinneswahrnehmung, Verhalten und Selbstständigkeit im Alltag)
Bewegung und Spiel sind grundlegende Mittel der Auseinandersetzung des Kindes mit seiner Umwelt. Auf den ersten körperlichen Bewegungserfahrungen baut die gesamte Selbstständigkeitsentwicklung des Kindes auf und die sinnlichen Erfahrungen bilden den Ausgangspunkt jeder Selbst- und Umwelterfahrung. Das Kind lernt sein Tun zu planen und seine Kräfte konstruktiv umzusetzen.
Angst und Unsicherheit führen dazu, das ein Kind nicht die Welt mit all seinem natürlichen Neugier- und Erkundungsverhalten entdecken kann. Der Wunsch die Welt zu entdecken und zu erobern aber ist Voraussetzung für eine gesunde geistige Entwicklung und den Glauben an die eigene Selbstwirksamkeit.