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Spieltherapie

Spielen gehört mit seinem fundamentalen und existenziellen Sinngehalt zum Leben des Kindes, wie auch des Erwachsenen.

„Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt, in der sie leben und die zu verändern sie berufen sind.“ (M. Gorki 1954, „Über die Jugend“)

Wenn Kinder in der nondirektiven, spieltherapeutischen Begleitung (Virginia Axline) ihren emotionalen Themen Ausdruck verleihen, können Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Phantasien „gespielt“ werden. Das Kind und ebenso auch noch Jugendliche erleben in ihren Spielinszenierungen die Erfüllung von Wünschen und Bedürfnissen und erleben sich als aktiv und selbstwirksam. Die gestalterischen Kräfte werden wieder frei für neues Erleben und sinnvolles Tun (Literaturhinweis). In Folge dessen können sich neue Resilienzen/Wiederstandskräfte entwickeln.

Das natürliche Medium der Kinder wird in der spieltherapeutischen Begleitung genutzt, um in ihrer "eigentlichen" Sprache ihren Themen ungehindert Ausdruck zu verleihen  und läßt auch Jugendliche noch (z. B. Szeno-Kasten als Theaterbühne) spannungsregulierende Eigenschaften erleben. Das Spiel kann den Charakter von spezifischen Lebenserprobungen annehmen, das dann auch Antworten gibt auf Fragen wie:

  • Wer bin ich   
  • Was kann ich
  • Wie wirke ich
  • Wie fühle ich mich
  • Was geht in mir vor

Das Medium Spiel ist allgemeines Kulturgut und somit jedem zugänglich, allgemein verfügbar und von jedem handhabbar. In keiner anderen Tätigkeit ist gemeinsames Tun so begünstigt. Interventionen der Heilpädagogik, die therapeutischen Charakter haben, spielen sich dialogisch und auf Symbolebene ab. Die Kommunikation findet statt auf einer magischen Ebene, der kindlichen Spiel-Sprache. Über die Spiel-Mal-und Märchenmotivwahl wird über die Phantasiegestalten kommuniziert indem deren Gefühle und Handlungen reflektiert werden.(Als-ob-Realität) Darin kommen die Gefühle zum Ausdruck, lassen sich Konflikte darstellen, die das Kind und auch der Jugendliche in Gesprächen nicht oder nur schwer äußern kann und lassen sich Lösungsmöglichkeiten für diese Konflikte erarbeiten (Spiel als Ventil – für Jgdl. Z.Bsp. Szenokasten als szenischer Aufbau).

Das Kind/Jugendliche wird an seinem momentanen Standort abgeholt und auf seinem Weg begleitet und unterstützt indem neue Beziehungsmuster und Handlungsalternativen eingeübt werden. In der einfühlenden Begleitung sucht der Heilpädagoge nach neuen Wegen und Formen der Verarbeitung. Über diese Arbeit lernt das Kind seine Emotionen und den Umgang damit besser kennen, übt neue Kommunikationsbereitschaft ein und erarbeitet sich neue Problemlösestrategien, öffnet sich neuen Erfahrungen was eine immense Stärkung des Selbst und Wachstum der kindlichen Persönlichkeit bedeutet.

Nach Anna Freud und Melanie Klein ist die Spieltherapie eine kindgemäße Form der Kinder- und Jugenpsychotherapie mit dem Ziel eine bessere Realitätsanpassung, Auflösung von Ängsten und Verdrängungen und somit Klärung von Eltern-Kind-Verhältnissen zu erreichen.

Nicht zuletzt stellt ein ausdauerndes Spielverhalten (innere Unendlichkeit – vergessen der Zeit) eine optimale Grundlage für Konzentration und Ausdauer in allen Bereichen dar.

Spieltherapie - heilpäd. Übungsbehandlung - Psychomotorik & Sensorische Integration - Werken & Gestalten - Verhaltensmodifikationen & Konzentrationstraining - Lernstrategien f. Jugendliche
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